So erhalten Sie die Gesundheit Ihrer Maine Coon

Die Maine Coon verfügt als eine der „Naturrassen“ über eine ursprünglich sehr gute Gesundheit. Krank werden kann aber auch sie. Es lässt sich allerdings eine Menge dafür tun, dass die Katze gesund und munter bleibt.

Was bedeutet Naturrasse?

Die meisten Katzenrassen gehen auf gezielte Kreuzungen zurück. Naturrassen hingegen entstanden auf natürliche Weise durch stetige Anpassung an ihre Umgebung. So entwickelten die Maine Coon, aber auch die Norwegischen Waldkatzen beispielsweise ihr schützendes Fell gegen winterliche Kälte. Ebenfalls zu den Naturrassen zählen die türkischen Katzenrassen und die Sibirier.

Da die heutigen Vertreter dieser Rassen nicht mehr wie ihre Vorfahren in freier Wildbahn leben, gibt es keine natürliche Selektion mehr. Es liegt vielmehr in der Verantwortung der Züchter, nur gesunde Tiere für den Fortbestand der Rasse auszuwählen. Um so wichtiger ist es daher auch, nur Katzen aus einer seriösen Maine Coon Zucht zu kaufen.

Grundsätzliches zur Maine Coon Gesundheit

Die Maine Coon hat die besten Voraussetzungen für ein gesundes Katzenleben. Eine vernünftige Haltung und gute Ernährung tragen dazu bei, dass der Stubentiger möglichst lange vital bleibt. Maine Coons tut in der Regel gut, was alle Katzen brauchen: Zuwendung, (Fell-)Pflege, hochwertiges Futter, regelmäßige Tierarztbesuche und nötige Impfungen. Zusätzlich gibt es bei dieser Rasse zu beachten:

Die schiere Größe

Maine Coons sind größer als Hauskatzen und die meisten anderen Rassen. Deswegen benötigen sie auch besonders viel Platz und am besten einen gesicherten Freigang im Garten. Auf jeden Fall sollten Sie Kratzbaum und Kletterkonstruktionen speziell für große Rassen kaufen. Denn eine Maine Coon bringt durch ihre stattliche Statur auch etwas mehr auf die Waage. Die Katzenmöbel müssen deshalb dem Gewicht und auch der Dynamik der Tiere standhalten. Sonst drohen Verletzungen.

Das Gewicht

Maine Coons sind an sich agile Katzen. Manche Exemplare geben sich vielleicht aber etwas gemütlicher oder legen mit zunehmendem Alter mehr Wert auf Bequemlichkeit. Dann kann es leicht passieren, dass die Maine Coon vom athletischen Stubentiger zur etwas fülligeren Sofakatze mutiert. Soweit lässt man es am besten gar nicht erst kommen. Falls es doch passiert, können Diätfutter und/oder kleinere Rationen sowie konsequentes Drängen zu Bewegung helfen.

Maine Coon Gesundheit von Anfang an

Wenn Sie nicht selbst züchten, beginnt die Gesundheit der Maine Coon beim Kauf der Katze. Lesen Sie dazu Maine Coon Baby kaufen. Seriöse Maine Coon Züchter übergeben Ihnen nur gesunde Babykatzen. Das heißt, die Maine Coon Kitten sind geimpft, entwurmt und haben ein aktuelles Gesundheitszeugnis. In diesem bescheinigt ein Tierarzt nach eingehender Untersuchung, dass die Maine Coon Katze keine Auffälligkeiten aufweist und gesund ist. Hat eine Katze gesundheitliche Einschränkungen, teilt Ihnen dies ein seriöser Maine Coon Züchter mit.

Wenn Sie einer Katze in Not helfen möchten, sollten Sie ausschließlich den Weg über ein Tierheim oder eine Hilfsorganisation wählen. Die Angestellten dort vermitteln Ihnen auch nur gesunde Katzen oder weisen auf bestehende Krankheiten hin und bieten weitere Unterstützung an.

(Erb-)Krankheiten bei der Maine Coon

Die Maine Coon Gesundheit ist an sich sehr robust. Durch intensivere Zucht wurde allerdings auch sie anfällig für verschiedene (Erb-)Krankheiten. So kann sie theoretisch alle Krankheiten bekommen, die für andere Katzenrassen auch relevant sind. Mit einem umfassenden Impfschutz (s. unten) lassen sich jedoch einige dieser Erkrankungen verhindern.

Zudem gibt es Krankheiten, die bei Maine Coon Katzen häufiger auftreten. Im Folgenden finden Sie Beschreibungen von einigen dieser Krankheiten, um im Notfall erste Anzeichen erkennen zu können. Dann ist ein Besuch beim Tierarzt dringend anzuraten. Er erstellt die richtige Diagnose und kann nötige Maßnahmen zur Erhaltung der Maine Coon Gesundheit ergreifen. Oder auch beruhigen, wenn die Symptome einen harmlosen Ursprung haben.

Verantwortungsvolle Züchter lassen ihre Tiere jedoch auf die folgenden Erbkrankheiten testen und schließen betroffene Maine Coon Katzen von der Zucht aus. Rassetypische Erkrankungen der Maine Coon sind:

Hüftgelenksdysplasie (HD)

Der offizielle Name lautet Hüftgelenksdysplasie oder kurz HD. Dabei handelt es sich um Fehlstellungen und Verknöcherungsstörungen des Hüftgelenks, die bei Maine-Coon-Katzen auftreten können. Eine Ellenbogendysplasie liegt vor, wenn sich die Probleme auf diesen Bereich konzentrieren. Betroffen sind vor allem solche Rassen, die wie die Maine Coon eine stattliche Größe und ein entsprechendes Gewicht erreichen.

Bei der Hüftgelenksdysplasie sitzen die Gelenke der Hüfte nicht tief genug in den Pfannen. Dadurch kann es zu Reibungen kommen, die unter Umständen das Gehen und Springen beeinträchtigen. Schwere Krankheitsverläufe sind zudem mit Schmerzen verbunden. Es gibt aber auch leichte Fälle von HD, mit denen die Katze ohne größere Einschränkungen gut leben kann. Die Anfälligkeit für HD zeigt sich meist schon in der kritischen Phase des Wachstums, ist aber nicht immer ohne Weiteres leicht zu erkennen.

Manchmal stellt man HD erst bei älteren Tieren fest, wenn der altersbedingte Verschleiß des Gelenkes das Problem vergrößert. Mögliche Anzeichen für eine HD sind Humpeln und Bewegungsunlust. Besonders alarmierend ist dieses Verhalten, wenn die Katze zuvor sehr aktiv war.

Eine Diagnose stellen Fachärzte in der Regel nach einem Röntgenbild. Gegen die Schmerzen erhalten die Katzen oft Medikamente. Mitunter kann eine Operation erforderlich sein. Glücklicherweise haben auch viele Maine Coons keine Veranlagung zu dieser Krankheit, da in einer verantwortungsvollen Maine Coon Zucht nur Tiere ohne HD zum Einsatz kommen. Achten Sie auf eine entsprechende Zuchtuntersuchung der Katzeneltern, vor allem wenn Sie nach Main Coon XXL suchen.

Hypertrophe Cardiomyopathie (HCM)

Die Hypertrophe Cardiomyopathie (HCM) ist eine Erkrankung der Herzmuskulatur, bei der sich die Herzwände verdicken. Das Herz kann auf dieser Basis nicht mehr gut Blut pumpen. Dadurch kommt es in aller Regel zu Thrombosen und/oder einem Herzversagen, was tödliche Folgen für das Tier hat. Katzen mit HCM versterben zum Teil völlig unerwartet für ihre Halter.

Denn HCM ist ohne tierärztliche Tests meistens nicht zu erkennen. Wenn bereits erste Symptome wie etwa Lähmungen, Atemnot, verringerter Appetit etc. auftreten, ist das Leben der Katze oft nicht mehr zu retten. Eine vollständige Heilung lässt sich auch durch eine frühzeitige Diagnose nach einem Ultraschall nicht erzielen. Oft gelingt es nur, das restliche Leben der Katze etwas zu verlängern und angenehmer zu gestalten. Betroffen von dieser Erkrankung sind nicht nur Maine Coons, sondern auch andere Rassen und Hauskatzen.

Bei Maine Coon Züchtern, die HCM konsequent von der Katzenzucht ausschließen, können Sie jedoch relativ sicher sein, dass Ihr Maine Coon Kitten die Anlage zu dieser Krankheit nicht in sich trägt.

Polyzystische Nierenerkrankung (PKD)

Bei der Polyzystischen Nierenerkrankung bzw. dem Polyzystischen Syndrom handelt es sich um eine Erkrankung, die Zysten in den Nieren verursacht. Leider ist auch die Polyzystische Nierenerkrankung ist eine tödliche Erkrankung und kann vererbt werden. Dabei vergrößern sich die Zysten im Laufe der Zeit. Diese können auch andere Organe befallen und führen im Normalfall zu einer chronischen Niereninsuffizienz, zum Nierenversagen und somit zum Tod.

Bereits sehr junge Katzen können von dieser Krankheit betroffen sein, selbst wenn diese sich mitunter erst im Laufe des Lebens diagnostizieren lässt. Weist die Ultraschalluntersuchung beim Tierarzt auf diese Erkrankung hin, können eine spezielle Diätkost oder Infusionen das tödliche Ende etwas hinauszögern. Anzeichen für eine Polyzystische Nierenerkrankung können sein, wenn die Katze viel trinkt, erbricht, appetitlos ist, viel Urin absetzt und andere gesundheitliche Einschränkungen zeigt.

Auch im Fall der Polyzystischen Nierenerkrankung können Sie auf erfahrene, seriöse Maine Coon Züchter vertrauen. Denn mit Ultraschalltests lassen sich Anlagen zu dieser Erkrankung in der Zucht vermeiden.

Spinale Muskelatrophie (SMA)

Diese Erkrankung der Nervenzellen führt zu Muskelschwund und Muskelschwäche. Betroffene Katzen sind in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt. Sie können vor allem die Hinterbeine nicht mehr richtig bewegen und weisen damit eine ernsthafte Behinderung auf. Aber auch andere Muskelgruppen können betroffen sein.

Da die Spinale Muskelatrophie schon in jungem Alter auftritt, müssen die betroffenen Katzen mehrere Jahre mit den Einschränkungen leben. Besonders alt werden sie allerdings nicht, da die Krankheit die Lebensdauer verkürzt. Schon wenige Wochen oder Monate nach Auftreten der Symptome (Schwanken beim Gehen) kann die Katze nicht mehr richtig springen. Nur mit umfassender Pflege kann man diesen Maine-Coon-Katzen ein angenehmes restliches Leben bereiten.

Maine Coon Züchter können diesen Gendefekt jedoch durch einen entsprechenden GEN Test feststellen und ausschließen. Fragen Sie den Züchter nach diesem SMA Gentest.

Patellaluxation (PL)

Eine Patellaluxation ist eine Verlagerung der Kniescheibe. Dabei springt die Kniescheibe aus ihrer Fassung, so dass die Katze nicht normal laufen kann. Anzeichen sind deshalb Humpeln und ein angewinkeltes Bein. Ursache für eine Patellaluxation ist ein Unfall oder eine erbliche Veranlagung.

Für beide Fälle lässt sich vorsorgen. Unfallgefahren können Sie mit der bereits angesprochenen Maine-Coon-passenden Ausstattung Ihres Haushalts verringern. Konsequentes Testen der Züchter sorgt zudem dafür, dass die Wahrscheinlichkeit einer erbbedingten Patellaluxation stark sinkt.

Impfen für die Maine Coon Gesundheit

Impfen schützt vor vielen vermeidbaren Erkrankungen. Doch viele Katzenbesitzer sind bei der Umsetzung etwas ratlos: Welche Impfungen sind absolut notwendig, welche empehlenswert und welche eher sinnlos? Und wann ist der beste Zeitpunkt dafür?

Wann sollte die erste Impfung erfolgen?

Tierärzte empfehlen, Impfungen wie die gegen Katzenschnupfen und Katzenseuche bereits ab einem Alter von acht Wochen (Erstimpfung) vorzunehmen. Damit kann sich das Immunsystem der Kätzchen gegen Erreger wehren. Denn erhalten die Jungtiere keine Muttermilch mehr, sind sie zunächst besonders anfällig.

Ab der 12 Woche ist die zweite Grundimmunisierung (Zweitimpfung) nötig. Vom Züchter erhalten Sie den Impfausweis, in dem alle bereits erfolgten Impfungen dokumentiert sind. Er kann Sie auch beraten, wenn es um spätere Immunisierungen geht. Im Regelfall sind diese Termine im Impfausweis vom Tierarzt vermerkt.

Welche Impfungen sind für die Maine Coon Gesundheit erforderlich?

Die Bundestierärztekammer (BTK) bezeichnet die Impfung als eine „sehr wirkungsvolle und schonende Methode, um bestimmte Infektionskrankheiten zu verhindern“. In ihrer Leitlinie zur Impfung von Kleintieren empfiehlt die BTK eine Durchimpfung von 70 Prozent aller Hauskatzen, um bei Auftreten von aggressiven Erregern eine Epidemie zu verhindern. Es soll aber auch nicht öfter als nötig geimpft werden.

Welche Impfungen wirklich erforderlich sind, hängt auch von der Haltung der Katze ab. Freigänger benötigen in der Regel mehr Impfungen als reine Wohnungskatzen. Ein Überblick über die aktuell empfohlenen Katzen-Impfungen:

    • Katzenseuche (Panleukopenie, feline Parvovirose): Impfungen gegen diese hochansteckende und oft tödlich verlaufende Viruserkrankung sollten sowohl Freigänger- als auch Wohnungskatzen erhalten. Die verantwortlichen Viren sind sehr widerstandsfähig und können bis zu einem Jahr auf Gegenständen weiterleben, die nicht desinfiziert wurden. Menschen und Haustiere, die mit diesen Gegenständen in Berührung kommen, können mit den verbliebenen Viren eine Katze anstecken. Die Immunisierung gegen die Katzenseuche ist deshalb absolut nötig. Geimpft wird möglichst früh ab der achten Lebenswoche.
    • Katzenschnupfen: Hinter dem verharmlosenden Namen verbirgt sich eine Erkrankung sämtlicher Atemwege, die bei Nichtbehandlung zu einer Lungenentzündung führen und im schlimmsten Fall tödlich enden kann. Als Verursacher sind zwei verschiedene Viren bekannt:
    • Calici– und Herpesvirus: Eine Impfung ab der 8. Lebenswoche ist empfehlenswert. Betroffen sind Freigänger und in minderem Maße Wohnungskatzen.
    • Chlamydophila felis: Dieser Erreger stellt sogar eine Gefahr für den Menschen dar. Eine Impfung dagegen ist dennoch umstritten, weil sie wegen der wechselnden Chlamydien-Stämme nicht immer wirksam ist und Nebenwirkungen haben kann. Für reine Wohnungskatzen empfehlen sie Tierärzte in der Regel nicht. Bei großen Katzengruppen besteht jedoch erhöhte Infektionsgefahr.

Die oben genannten Impfungen sind in Kombination bei der Erst- und Zweitimpfung enthalten.

    • Tollwut: Einmal ausgebrochen endet diese auch für den Menschen gefährliche Krankheit bei Katzen immer tödlich. In gefährdeten Gebieten müssen deshalb alle Freigänger-Katzen geimpft sein. Für reine Wohnungskatzen besteht keine Notwendigkeit. Nur wenn der Stubentiger mit auf Auslandsreise soll, kann der Nachweis einer erfolgten Tollwut-Impfung erforderlich sein. Die Immunisierung kann ab der 12. Lebenswoche erfolgen.
    • Leukose (Katzen-Leukämie), felines Leukämievirus (FeLV): Bislang ist diese Viruserkrankung, von der überwiegend Freigänger betroffen sind, nicht heilbar. Infizierte Tiere entwickeln Tumore und können andere Katzen anstecken. Vor einer Impfung muss allerdings ein Antikörper-Test erfolgen. Denn wenn die Katze bereits Trägerin dieses Virus ist, kann die Krankheit durch die Impfung ausbrechen. Eine Immunisierung ist aber der neunten Lebenswoche möglich.
    • Feline infektiöse Peritonitis (FIP), felines Coronavirus (FcoV): Wenn diese Viruserkrankung ausgebrochen ist, gibt es keine Heilung mehr. Die Gefahr für eine Ansteckung lauert vor allem in Mehrkatzenhaushalten. Eine Impfung dagegen ist jedoch umstritten, da sie nur einen geringen Nutzen aufweist. Die Bundestierärztekammer rät stattdessen zu penibler Hygiene vor allem im Bereich der Katzentoiletten.

Wie häufig sollten Katzen geimpft werden?

Lange Zeit empfahlen Tierärzte jährliche Auffrischungsimpfungen. Inzwischen hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass bei manchen Impfungen auch größere Abstände den Infektionsschutz nicht beeinträchtigen. Wie oft tatsächlich jeweils geimpft werden muss, hängt vom verwendeten Präparat ab.

Lassen Sie sich von Ihrem Tierarzt oder dem Maine Coon Züchter beraten, um unnötige Impfungen zu vermeiden, denn diese können Nebenwirkungen haben. Außerdem bedeutet ein Tierarztbesuch für die meisten Katzen auch Stress.

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